Feinnadelaspiration
Die
Feinnadelaspiration (FNA) ist ein schonendes, minimal-invasives und dadurch sehr sicheres Verfahren, mit dem in vielen Fällen schnell und einfach eine Diagnose der Art der Veränderung gestellt
werden kann. Dies geschieht ambulant und in der Regel ohne Narkose. Bei aufgeregten oder unruhigen Tieren kann eine Beruhigungsspritze (Sedation) verabreicht werden.
Vorteile FNA-Zytologie:
Bei tastbaren Knoten der Haut oder Unterhaut stellt sich für besorgte Tierbesitzer und Tierarzt immer die Frage: Was ist das für ein Knoten?
Ist es ein Tumor oder wird die Schwellung durch eine Entzündung verursacht?
Wenn es ein Tumor ist, ist er gut- oder bösartig?
Muss er operativ entfernt werden?
Und wenn ja, wie großflächig muss er entfernt werden?
Kann er streuen oder schon gestreut haben?
Durch Anschauen und Abtasten alleine kann leider keine sichere Antwort auf diese Fragen gegeben werden. Der Vorbericht gibt wichtige Hinweise, ebenso wie die Untersuchung durch den Tierarzt, der nicht nur die Veränderung
an sich, sondern das ganze Tier untersuchen muss. Die wichtigste Information liefert aber eine Gewebeprobe, da sie Aufschluss darüber gibt, aus welchen Zellen der Knoten aufgebaut ist, und ob Hinweise auf einen Tumor
vorliegen.
Die FNA ist ein fast schmerzfreies, schnelles, sicheres Verfahren, um eine Einschätzung über die Art der Veränderung zu erhalten. Dabei werden ohne Lokalanästhesie oder Allgemeinnarkose mit einer Spritze
und darauf aufgesetzt einer dünnen Nadel mittels Unterdruck ein paar Zellen aus dem Knoten gesaugt und anschließend auf Objektträgern aufgetragen, vorsichtig ausgestrichen und mit speziellen Färbelösungen
angefärbt. Am selben Tag kann die Probe unter dem Mikroskop beurteilt werden. Meistens kann dadurch bereits eine Diagnose gestellt werden. In bestimmten Fällen ist die Beurteilung sehr schwierig, so dass die Probe
in ein spezielles Labor für Pathologie geschickt werden muss. In manchen Fällen ist das Ergebnis auch für die Pathologen unsicher, so dass eine etwas größere Gewebestanze (Biopsie) genommen werden muss.
Dies ist leider nur mit einer Allgemeinnarkose möglich.

Die FNA ist nicht nur an äußerlich zugänglichen Stellen wie der Haut möglich, sondern ultraschallgestützt auch an inneren Organen wie Leber, Milz, Lymphknoten oder verschiedene Zubildungen im
Bauchraum oder sogar im Brustkorb.
Immer wieder wird die Befürchtung geäußert, dass durch die Punktion bösartige Zellen verschleppt werden könnten. Zu unrecht. Dies ist - mit ganz wenigen Ausnahmen bei bestimmten Arten von
Veränderungen, die ich deshalb grundsätzlich nicht punktiere - nicht der Fall. Studien belegen, dass sich durch FNA-Punktionen die Prognose bei Tumorerkrankungen nicht verschlechtert. Im Gegenteil: Der
Gewinn an Informationen führt zu einer besseren Einschätzung der Krankheit und damit zu der Möglichkeit einer gezielten Behandlung.
Nicht punktiert werden: Harnblasentumore, flüssigkeitsgefüllte Veränderungen im Körperinneren (einschließlich Abszesse) und (i.d.R.) Milchleistentumore.