Onkologie
Was ist das?
Onkologie ist die Wissenschaft, die sich mit Tumorkrankheiten ("Krebs") befasst.
Im engeren Sinn ist die Onkologie ein Teilbereich der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit der Prävention, Diagnostik, medikamentellen Therapie und der Nachsorge von Tumorkrankheiten.
Wieso brauchen wir für unsere Haustiere einen Onkologen?
Wenn unsere Tiere älter werden, sind sie nicht mehr nur unsere Haustiere, sondern sie sind zu Familienmitgliedern, Freunden, zu wichtigen Begleitern unseres Lebens geworden. Tragischerweise sterben etwa die
Hälfte aller Hunde über 10 Jahren und etwa ein Drittel aller Katzen über 10 Jahren an Krebs.
Wenn man als Besitzer von der Diagnose erfährt, ist man zunächst schockiert.
Doch dann braucht man dringend solide Informationen und Handlungsoptionen.
In der Humanmedizin werden große Anstrengungen in der Forschung unternommen, um Krebs besser behandeln zu können.
Die Tiermedizin folgt diesem Trend mit einiger Verspätung. Hier ist es für den Tierarzt sehr wichtig "up to date" zu bleiben, weil ansonsten wichtige Chancen vergeben werden können und die Lage
eines krebskranken Tieres manchmal zu Unrecht als "aussichtslos" eingestuft wird. Selbst die Fachbücher, die erst vor 10 Jahren noch aktuelles Wissen enthielten, sind heute in Teilbereichen der Onkologie bereits
veraltet, da in den letzten Jahren große Fortschritte in der tiermedizinischen Onkologie erzielt worden sind.
Früher wurde in der Ausbildung der Tierärzte die Onkologie vernachlässigt und als ein eher unwichtiges Fach eingestuft. Deshalb gibt es heute viel zu wenige Tierärzte, die mit der Diagnostik und
Therapie von Krebs wirklich solide Kenntnisse und Erfahrung haben, insbesondere auch was den Umgang mit Chemotherapie angeht.
Dabei sind diese Kenntnisse über die verschiedenen Formen, die richtige und vor allem rechzeitige Diagnose, das biologische Verhalten und die Therapierbarkeit von Krebserkrankungen von entscheidender Bedeutung,
um die bestmögliche überlebenszeit für den Patienten zu erreichen.
Wartet man bei einem wachsenden Knoten der Haut, zu lange ab und beobachtet ihn nur, bevor man sich entschließt, zum Tierarzt zu gehen und die Sache abklären zu lassen, so kann es unter Umständen nicht
mehr möglich sein, das Tier zu heilen, wenn es sich um einen bösartigen Tumor handelt.
Ein Onkologe hat das Bewusstsein für die Gefahr, die von diesem Knoten ausgehen könnte, kennt die am besten geeignete Technik, um aussagekräftige Gewebeproben zu erhalten und weiß, wie diese
Techniken gefahrlos und fast ohne Streuungsrisiko anzuwenden sind. Er versteht den Bericht des Pathologen und leitet ggf. weitere Untersuchungen ein, die nötig werden können.
Ein Onkologe weiß auch, was um eine Tumoroperation herum zu beachten ist.
Er oder sie versorgt Sie mit allen möglichen Behandlungsoptionen (Chirurgie, Bestrahlung, klassische oder metronomische Chemotherapie, Tyrosinkinaseinhibitoren, Immuntherapie...), wenn die Diagnose feststeht.
Ein Onkologe weiß, in welchen Fällen der Einsatz von Chemotherapie vielversprechend und anzuraten ist, und in welchen Fällen nicht.