Diagnostik
Was ist nötig?
Man sieht doch, dass es ein Tumor ist - warum operiert man ihn nicht einfach heraus?
Erstens sieht oder fühlt man es nicht einfach. Eine Schwellung oder Zubildung kann auch durch eine chronische Entzündung, einen Abszess, einen Fremdkörper etc entstehen. Oder aber es ist ein sehr gutartiger
Tumor wie ein Lipom, den man unter Umständen gar nicht operieren muss. Daher braucht man zur korrekten Einschätzung und Operationsplanung eine
aussagekräftige Gewebeprobe (
FNA oder Biopsie).
Metastasenscreening (Staging)
Vermeiden sollte man außerdem die Situation, eine große Tumoroperation durchzuführen, ohne zu wissen, ob nicht schon zahlreiche Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen vorliegen. Dies
erhöht das Narkoserisiko und das Operationsrisiko stark und
ändert die Prognose extrem im Sinne von verkürzter Überlebenszeit. Mit solchen Befunden macht eine Operation kaum Sinn.
Daher sollte gründlich nach Metastasen geforscht werden, sobald der Verdacht auf einen bösartigen Tumor vorliegt, insbesondere wenn eine Operation geplant wird. Man kann tastbare Lymphknoten punktieren und
untersuchen, den Brustkorb (Thorax) röntgen und Röntgenaufnahmen oder Ultraschalldiagnostik vom Bauchraum (Abdomen) durchführen.
Das nennt man Staging.
Warum ist ein Befund vom Pathologen essentiell wichtig?
Was eine Operation wert ist, ist es auch wert, zur Untersuchung eingeschickt zu werden. Die Informationen, welche Art von Tumor es ist, wie bösartig er sich verhält und ob die Schnittränder sauber, d.h.
tumorzellfrei sind, sind durch nichts zu ersetzen und nicht anders zu gewinnen. Diese Informationen beeinflussen weitere Therapieplanungen oder überwachungsintervalle maßgeblich.
Manchmal können in der Gewebeprobe noch besondere Wachstumsmarker bestimmt werden, die für die Wahl bestimmter Antitumor-Medikamente wichtig sind.